Sekundenlang stand Rot-Weiss Essens Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig im Aufgang zum Spielertunnel und schüttelte den Kopf. Tausende Fans auf dem Rasen feierten den so lang ersehnten Aufstieg von Rot-Weiss Essen in die 3. Liga. Und Uhlig war den Tränen nach.
Marcus Uhlig, was haben Sie in diesem Moment nach dem Abpfiff gedacht?
In diesem Moment fiel alles ab, was sich in den letzten Jahren angestaut hat. Meine ganzen Gedanken, Emotionen und Gefühle bekomme ich noch gar nicht sortiert. Trotzdem Wahnsinn, wie wir es wieder geschafft haben, uns hochzufahren. Die Mannschaft hat top gespielt. Respekt an Köln, die in Münster ganz lange dagegen gehalten haben. Das ist am Samstag überall total professionell abgelaufen. Auch Ahlen hat uns alles abverlangt.
Das war ein unglaublicher Zweikampf um den Aufstieg, mit dem glücklicheren Ende für Sie …
Das war ein epischer Fight in der Regionalliga. Trotzdem möchte ich auch Glückwünsche und einen großen Respekt nach Münster senden. Das war ein epischer Kampf mit 1000 Geschichten zwischen Essen und Münster. Wir freuen uns natürlich, wie das alles ausgegangen ist. Wir freuen uns und werden viel Spaß haben in den nächsten Tagen. Und dann sehen wir uns dann im nächsten Jahr in der 3. Liga.
Wann haben Sie daran geglaubt, dass es klappen könnte?
Ich habe immer daran geglaubt. Und eigentlich gab es auch im Vorfeld des Spiels und während des Spiels keine Sekunde, in der ich nicht daran geglaubt habe. Trotzdem war ich ein wenig nervös, nachdem ich nach der 84. Minute keinen Empfang mehr nach Münster hatte, auch wenn meine Angst eigentlich unbegründet war, dass Münster nach der 84. Minute noch vier Tore schießt.
Was bedeutet der Aufstieg für Essen?
Wir wissen immer, wofür wir das machen. Der schlafende Riese, von dem immer alle sprachen, der ist heute erwacht. Dafür hat sich jede Minute Arbeit und jede Minute Nerven lassen, Stress und auch Theater gelohnt, für das, was wir am Samstag hier erlebt haben.
Den unsäglichen Böllerwurf können Sie nun auch hinter sich lassen …
Gott sei Dank, dass das nicht die Saison entschieden hat. Das wäre so tragisch gewesen.
Für Sie als Vorstand fängt aber nun die eigentliche Arbeit erst an, nämlich RWE in der 3. Liga zu etablieren …
Am Samstag und am Wochenende werden wir nicht mehr soviel arbeiten (lacht). Aber ich habe keine Urlaubsstimmung. Für mich geht die Arbeit jetzt erst los ja. Aber ich weiß ja, wofür ich es mache. Nämlich für Essen und diese fantastischen Fans.